Suchtprävention für Schulen
MobiDIG ist ein Suchtpräventionsprojekt. Das Konzept gibt es seit über 20 Jahren. MobiDIG ist eine Abkürzung für Mobil – Drogen – Information – Gespräche. Neben Drogen geht es aber auch um andere Süchte wie zum Beispiel um stoffungebundene Abhängigkeiten (Medien, Glücksspiel, Soziale Medien …)
Wir danken der Grundschule und der Gemeinde Vilgertshofen, dem „Wigwam“ e.V. für die Nutzung der Räumlichkeiten der OGTS sowie den Akteuren und Helfern für unsere MobiDIG-Filme: Finn, Sylvie, Bea, Wessy, Anna
Und vor allem danken wir auch den Kindern und Jugendlichen:
Anna-Lena, Max, Sophia, Ronja, Anja, Maximilian, Moritz, Emil, Luisa, Max–Xaver, Emil, Lena
MobiDIG-Team
Das MobiDIG-Team besteht aus unterschiedlichen Professionen. Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Ergotherapeutinnen, Kunsttherapeutin, Juristin, unterschiedliche medizinische Fachgruppen wie Krankenpfleger*innen, auch aus der Psychiatrie oder aus dem medizinischen Alltag.
Durch das gute Teamwork und die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Lebensthemen der Kinder und Jugendlichen, vermag das MobiDIG Team auf dieser Ebene einiges mehr zu geben.
Allgemeine Infos
MobiDIG ist ein bayernweit einmaliges Suchtpräventionsprojekt, vor über 20 Jahren von Wolfgang Bartl, Kreisjugendpfleger, entwickelt und seitdem kontinuierlich von vielen engagierten Fachkräften angepasst, modernisiert und vergrößert worden.
„MobiDIG“ ist eine Abkürzung für Mobil – Drogen – Information – Gespräche. Neben Drogen geht es auch um andere Süchte, wie zum Beispiel um stoffungebundene Abhängigkeiten (Medien, Glücksspiel, …)
Inzwischen nehmen über 200 Schulklassen aller Schularten und Jahrgangsstufen dieses Angebot in Anspruch.
MobiDIG wird vom Suchtpräventionsteam des Gesundheitsamts Landsberg am Lech geleitet.
Das Team besteht aus Menschen mit verschiedenen beruflichen Hintergründen aus dem pädagogischen, therapeutischen, juristischen und medizinischen Bereich.
MobiDIG sieht sich als Suchtpräventionsprogramm zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen. Denn Personen, die einen guten Umgang mit sich selbst und mit anderen haben, haben eine höhere Resilienz gegenüber Suchterkrankungen, da sie bei Problemen leichter adäquate Bewältigungsmuster abrufen können, anstatt sich vermeintlichen Problemlösern/-verdrängern in Form von Suchtmitteln oder Suchthandlungen (z.B. auch Handy, Internet, ...) zu widmen.
Grundlegend arbeiten wir nicht mit erhobenem Zeigefinger. Wir begegnen den jungen Menschen als Individuen und nehmen sie mit auf den Weg, Selbstwirksamkeit kennenzulernen und durch Wissen Eigenverantwortung zu entdecken.
Wir fordern von den Jugendlichen keine Abstinenz – das geht an ihrer Lebenswelt und an der Realität vorbei. Vielmehr wollen wir einen bewussten und reflektierten Umgang mit Suchtmitteln und Suchthandlungen fördern, motivieren Genussfähigkeit zu erlernen sowie die Ressourcen der Schüler*innen stärken.
In den Jahrgangsstufen 1 und 2 geht es bei MobiDIG nicht um die Sucht an sich und auch nicht um Suchtmittel, sondern um die Stärkung der eigenen Ressourcen der Kinder, insbesondere um die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein sowie um die Klassengemeinschaft als schützende Faktoren.
Gerade in diesem Alter sind die Kinder dafür noch sehr offen, Zeit, um gute Weichen zu stellen.
In den Jahrgangsstufen 3 und 4 wird das Thema Sucht dann konkreter. Der Fokus liegt dabei auf dem Thema Mediennutzung. Neben dem Reflektieren des eigenen Nutzungsverhaltens, wird auch hier ein Augenmerk auf Alternativen und Ressourcen gelegt.
MobiDIG-Termine dauern immer vier Schulstunden und beginnen mit der ersten Stunde. Jede Klasse kann sich einmal pro Schuljahr anmelden. MobiDIG ist für die Schulen im Landkreis Landsberg am Lech kostenfrei.
Zur Anmeldung ihrer Klassen erhalten die Schulen zwei Mal im Jahr einen Anmeldebogen mit Begleitschreiben.
Für Rückfragen können Sie uns gerne eine e-Mail schreiben.
Was passiert in der...
Den Kindern wird in der 1. Klasse anfangs kurz erklärt, dass wir in den höheren Klassen zwar über Süchte reden, aber dass man, bevor man über so etwas reden kann, erstmal selber wissen muss, was man mag und was man nicht mag. Am Ende wird nochmal kurz der Bogen zur Sucht gespannt - jeweils aber in kindgerechter Sprache und ohne Angst zu machen.
Die zentralen Themen sind:
- Was mag ich?
- Was mag ich nicht?
- Wie können wir als Klasse eine gute Gemeinschaft sein?
Den Kindern wird in der 2. Klasse anfangs kurz erklärt, dass wir in den höheren Klassen zwar über Süchte reden, aber dass man, bevor man über so etwas reden kann, erstmal selber eigene Gefühle benennen können muss. Am Ende wird nochmal kurz der Bogen zum Thema Sucht gespannt - jeweils aber in kindgerechter Sprache und ohne Angst zu machen.
Die zentralen Themen sind:
- Wie fühlt sich Angst an? Wozu ist Angst gut?
- Wie fühlt sich Freude an?
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Gefühle?
- Welche Wünsche habe ich (immateriell und materiell)?
In der Jahrgangsstufe 3 wird das Thema Sucht dann konkreter. Der Fokus liegt dabei auf dem Thema Mediennutzung. Neben dem Reflektieren des eigenen Nutzungsverhaltens, wird auch hier ein Augenmerk auf Alternativen und Ressourcen gelegt.
Die zentralen Themen sind:
- Welchen Einfluss haben Medien auf mein Leben?
- Was haben Medien mit Sucht zu tun?
- Welche alternativen Freizeitbeschäftigungen habe ich? Was könnte ich statt der Mediennutzung mal ausprobieren?
- Unterschiede von virtuellen und realen Erlebnissen.
In der Jahrgangsstufe 4 wird das Thema Sucht konkreter. Der Fokus liegt dabei auf dem Thema Mediennutzung. Hinzukommt in der 4. Klasse das Thema Schulübertritt. Hierbei geht es wieder um die Ressourcenstärkung.
Die zentralen Themen sind:
- Welchen Einfluss haben Medien auf mein Leben?
- Was haben Medien mit Sucht zu tun?
- Welche Gefühle verbinde ich mit dem Übertritt?
- Wie kann ich dazu beitragen, dass ich an der neuen Schule gut starte? Was kann ich bei Problemen machen?
Der Schwerpunkt liegt in der 5. Klasse auf dem Thema Medien, aber auch ein Einstieg in die Thematik der stoffgebundenen Süchte findet statt. Unterscheidung legal/illegal. Ressourcenarbeit.
Die zentralen Themen sind:
- Wonach kann man süchtig werden?
- Wie kann man Sucht erkennen?
- Was macht mich stark? Was schützt mich vor Sucht?
Thema ist in der 6. Klasse Suchtmittel mit Schwerpunkt auf den Themen Alkohol und Nikotin. Methode „Drogendesigner“: mit dem Ziel zu hinterfragen, warum es Drogen gibt. Gemeinsam wird reflektiert: Was fehlt mir in meinem Leben? Was wünsche ich mir?
Die zentralen Themen sind:
- Warum gibt es Suchtmittel?
- Wie kann ich damit umgehen, wenn etwas anders läuft als geplant?
- Welche Möglichkeiten habe ich, um stark zu bleiben?
In der 7. Klasse und in der 8. Klasse werden zu Anfang mit der Methode „Suchtprofil“ alle – der Klasse bekannten – Süchte gesammelt und eingeordnet. Mit verschiedenen Methoden wird das Thema „Nähe und Distanz“ aufgegriffen. Im Anschluss wählt das Team aus einer Vielfalt der Methoden zur Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstfürsorge.
Je nach Bedürfnissen der Klassen wählt das Team aus den Methoden aus.
Die zentralen Themen sind:
- In welchem Verhältnis stehe ich zu Suchtmitteln und Suchthandlungen?
- Was sind meine Stärken? Meine Fähigkeiten? Meine Ressourcen?
In der 9. Klasse sowie in der 10. Klasse steht das Sucht-Trias im Mittelpunkt. Suchtentstehung wird durch verschiedene Faktoren in den Bereichen Mensch – Umfeld – Mittel bzw. Handlung beeinflusst. Diese Bereiche werden methodisch aufgegriffen. Abgeschlossen wird das Thema mit Methoden zur Ressourcen- und zur Gemeinschaftsstärkung.
Die zentralen Themen sind:
- Multifaktorielle Suchtentstehung: Wie spielen Mensch – Mittel – Umwelt zusammen?
- Was sind meine Stärken? Meine Fähigkeiten? Meine Ressourcen?
- Wie können wir als Klasse eine gute, schützende Gemeinschaft sein?